Israel-Reise

Letzte Woche habe ich gemeinsam mit meinen beiden Mitarbeitern Dr. Christian Forneck und Franz Xaver Mauerer eine sehr intensive Reise nach Israel und in die palästinensischen Gebiete unternommen. Wir konnten tiefe Einblicke in die bestehenden Probleme der unterschiedlichen politischen und konfessionellen Gruppen vor Ort gewinnen. 
Ich habe selten so viel gelernt wie auf dieser Reise mit Gesprächen in Tel Aviv, Jerusalem, Hebron und Ramallah. Ohne die Klärung der Fragen um Ost-Jerusalem wird es keinen Frieden geben können – das dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren.
Auf Initiative der Konrad-Adenauer-Stiftung konnten wir israelische Sicherheitsexperten kennenlernen, es war ein exzellenter Austausch. Es muss mehr gegen den iranischen Einfluss in der Region unternommen werden. Die Zweistaatenlösung darf nicht aus dem Blick geraten – nicht zuletzt um der Sicherheit Israels willen.
Aufschlussreiche Gespräche konnten wir auch mit verschiedenen israelischen Parlamentariern führen. Idan Roll von der liberal-zentristischen Partei Jesch Atid hat einen klugen und einsichtigen Blick auf die poltische Weltlage und die Gefahren, denen Israel sowohl innenpolitisch als auch in der Region gegenübersteht. Ebenso ergiebig und erkenntnisreich waren die Gespräche mit den Abgeordneten Michael Biton (National Unitiy Party), Boaz Bismuth (Likud) und Gideon Saar (Neue Hoffnung) sowie mit Botschafter Daniel Meron im Auswärtigen Amt.
Dank der Konrad-Adenauer-Stiftung in Palästina hatte ich die Ehre, seine Seligkeit Theophilos III., SE Bischof Azar, SE Patriarchalvikar Shomali und SE Kanoniker Binder zusammen mit dem deutsche Gesandten in Ramallah, Oliver Owcza zu treffen. Sie alle eint der Druck, unter dem ihre Kirchen in Jerusalem stehen – ebenso wie ihr ungebrochener Durchhaltewille.
Das Foto entstand in Sichtweite des Zionsberges: Eine bessere Abt-Wahl als Pater Nikodemus hätten die Benediktiner der Dormitio vom Zionsberg nicht treffen können. Christen im Heiligen Land verdienen unsere Solidarität. 
Auf dem Zionsberg befindet sich neben der deutschen Dormitio-Abtei auch das Grab von König David. Ein würdevoller Saal und ein ergreifender Moment für mich, den Gläubigen beim Gebet beizuwohnen. 
Auch die Palästinenser-Gebiete und Hebron haben wir besucht. In Hebron hat mich die Arbeit des Hebron Rehabilitation Committee beeindruckt, eine palästinensische, halb-staatliche Organisation, deren Ziel es ist, die Altstadt von Hebron und das dortige Leben wiederherzustellen. Sie wurde 1996 mit Hilfe des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der KfW gegründet. 
Hebron veranschaulicht wie in einem Brennglas die schwierige Lage Israels und seiner Nachbarn. Über Jahrhunderte lebten hier Juden, bis sie ermordet oder vertrieben wurden – aber auch Araber bzw. Palästinenser. Wie schön wäre es, zu einem friedlichen Miteinander zu kommen. Dann wäre die Stadt des Grabes von Abraham ein Zentrum für alle drei monotheistischen Weltreligionen.

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