Gespräch mit Personalrat des Jobcenters Wuppertal
„Die beste Integration läuft über die Arbeit“
Mit diesem Zitat bringt es der scheidende Chef des Wuppertaler Jobcenters, Thomas Lenz, auf den Punkt. Der Personalrat des Jobcenters, die Vertretung der rund 800 Beschäftigten, hatte mich durch ihre Vorsitzende Koel eingeladen. Die Geschäftsführung mit der Nachfolgerin von Thomas Lenz, Frau Degener, war auch mit dabei.
Dass Integration über Arbeit läuft, gilt im Übrigen sowohl für Flüchtlinge, die zu uns gekommen sind, als auch für Menschen, die schon länger nicht mehr im Erwerbsleben standen. Dieser Einschätzung stimme ich zu. Bevor wir im großen Umfang Ausländer als Arbeitskräfte nach Deutschland holen, sollten wir das Arbeitskräftepotenzial der bereits bei uns lebenden Menschen ausschöpfen.
Die Arbeit der Jobcenter steht in vielerlei Hinsicht unter Druck. Ohnehin werden knappe Mittel gekürzt und die akute Lage wird verschärft. Das ist das Signal, das ich derzeit in jedem Gespräch mit sozialen Institutionen bekomme – und das unter einer SPD geführten Bundesregierung. Viele sehnen sich nach Merkel-Zeiten zurück.
Die aktuelle Wirtschaftsentwicklung wird, so befürchtete ich, eine neue Welle der Arbeitslosigkeit verursachen und die Arbeitsagenturen und Jobcenter weiter belasten – Personalabbau und Konkurse werden bedauerlicherweise zunehmen, Volkswagen ist da nur der Anfang.
Oft behindern hohe/zu hohe/ Anforderungen an Berufsabschlüsse den Berufseinstieg an Geflüchtete. Warum kann eine in der Ukraine ausgebildete und berufserfahrene Erzieherin in Deutschland nicht dringend notwendige Erziehungsarbeit für ukrainische Kinder leisten?
Warum erkennen wir zumindest nicht temporär ausländische Berufsabschlüsse vorläufig an, du unterziehst die Berufstätigen später einer theoretischen und praktischen Begutachtung?