Energiewende-Monitoring

Klimaneutral werden – wettbewerbsfähig bleiben Die Energieversorgung ist ein zentraler Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes. Dabei stellt die Transformation hin zu einer Klimaneutralen Energieversorgung uns vor komplexe Herausforderungen.

Das im Rahmen unseres Koalitionsvertrags beschlossene Monitoring zeigt vor allem Unsicherheiten im Hinblick auf die Nachfrageentwicklung von Strom und Wasserstoffproduktion. Während die Erneuerbaren bei starkem Sonnenschein und kräftigen Windböen überproduzieren, entstehen bei schlechteren Wetterverhältnissen Versorgungslücken. Daraus resultieren große Kosten Investitionen in Speichersysteme, Netzausbauten und anderen Backupkapazitäten. All diese Kosten schlagen sich in der Stromrechnung nieder.

Die Energie- und Stromversorgung muss international wettbewerbsfähig sein, damit kein Unternehmen, kein Produkt und keine Idee am Strompreis scheitert.

Um dem Gerecht zu werden bauen wir auf Zehn Schlüsselmaßnahmen:

1. Ehrliche Bedarfsermittlung und Planungsrealismus

Der Ausbau orientiert sich künftig am tatsächlichen Strombedarf, um ineffiziente Überkapazitäten zu vermeiden. Ziel ist eine transparente, kostenorientierte Planung bis 2045.

2. Erneuerbare Energie markt- und systemdienlich fördern

Fixe Einspeisevergütungen laufen aus, stattdessen kommen marktnahe Modelle wie CfDs oder PPAs. So werden Investitionen sicherer und Überförderungen verhindert.

3. Netze, erneuerbare Energie und Flexibilität synchron ausbauen

Der Ausbau von Netzen, Speichern und EE-Anlagen wird besser abgestimmt. Digitale Werkzeuge und Anreizsysteme sorgen für eine effizientere Netznutzung.

4. Technologieoffenen Kapazitätsmarkt schnell implementieren

Ein neuer Markt für gesicherte Leistung – vor allem Gaskraftwerke mit H₂-Perspektive – sichert Versorgung. Bis 2027 soll er Investitionssicherheit schaffen.

5. Flexibilität und Digitalisierung des Stromsystems voranbringen

Smart Meter, variable Tarife und Lastmanagement machen das System flexibler. So lassen sich Erzeugung und Verbrauch effizient synchronisieren.

6. Einheitliche und liquide Energiemärkte erhalten und ausbauen

Eine einheitliche Stromgebotszone bleibt bestehen, um Marktliquidität zu sichern. Übermäßige Eingriffe in die Preisbildung sollen vermieden werden.

7. Förderregime überprüfen, Subventionen systematisch senken

Subventionen werden auf das Notwendige reduziert, Strompreise sollen marktnah entstehen. Unterstützung gibt es nur noch gezielt und befristet.

8. Forschung zukunftsgerichtet vorantreiben, Innovationen fördern

Neue Technologien wie Geothermie, Fusion oder KI sollen beschleunigt entwickelt werden. Innovationen sollen helfen, Kosten zu senken und Versorgung zu sichern.

9. Wasserstoff-Hochlauf pragmatisch fördern

Wasserstoff wird technologieoffen und ohne unnötige Vorgaben vorangebracht. Der Fokus liegt zunächst auf Märkten mit realer Nachfrage und Zahlungsbereitschaft.

10. Carbon Capture, Utilisation and Storage (CCS/CCU) etablieren

CCS/CCU wird als Schlüsseltechnologie für Industrieprozesse anerkannt. Ein klarer Rechtsrahmen schafft Investitions- und Planungssicherheit.

Wir brauchen mehr Markt, Technologieoffenheit und Innovation, um Deutschland als Industriestandort zu stärken und Klimaneutralität mit internationaler Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden.

Nur wenn wir Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit zusammendenken, sichern wir Deutschlands Wohlstand und machen die Energiewende zu einer Erfolgsgeschichte für kommende Generationen.

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