Mein Praktikum bei der Caritas 

Als „Tagespraktikant“ war ich im Caritas-Altenzentrum Augustinusstift – dort habe ich ein authentisches Bild der Situation der Altenpflege im Bergischen bekommen.

Für einen Tag habe ich mich in die Tagesschicht im Caritas-Altenzentrum Augustinusstift eingeklinkt. Die persönliche Begegnung mit den Bewohnern, den Pflegerinnen und Pflegern und den Verantwortlichen der Caritas Wuppertal-Solingen verschaffte mir direkte Einblicke in den Alltag der Stationären Pflege und der Tagespflege, die beide im Augustinus Stift angesiedelt sind. Von 7.30 Uhr bis zum Mittag begleitete ich das Team der Etage „Theresa“ mit 33 Bewohnern. „Haben Sie jemals etwas Positives über ein Altenheim gehört?“ Mit dieser ernstgemeinten Frage begrüßte der Wohnbereichsleiter Peter Franke seinen Gast aus der Politik. Damit war bereits ein herausforderndes Thema rund um die Pflege angesprochen. Oft prägen Vorurteile die Lage in der Stationären Altenpflege die Sicht von außen. Das färbt dann ungünstig ab auf die Attraktivität des Pflegeberufs. Personalmangel ist jedoch einer der Hauptgründe für die angespannte Situation in vielen Pflegeeinrichtungen. Die Stimmung, die ich bei Bewohnern und Beschäftigten verspürte, vermittelte einen deutlich besseren Eindruck. Das Altenheim verfügt überwiegend über Einzelzimmer für die alten und hilfebedürftigen Menschen.

Eingespielte Teamarbeit erlaubt es den Pflegerinnen und Pflegern, die Betreuung der ihnen Anvertrauten gut zu bewältigen. Doch auch hier ist der Zeitmangel spürbar. „Für die Planung und Dokumentation der Arbeit muss viel Zeit aufgewendet werden“, so Franke zu mir. Weiterer Schwerpunkt des Tagespraktikums von Jürgen Hardt war die Situation des Personals. „Mit Blick auf die Tarifverträge lässt sich das Vorurteil, Pflegeberufe seien schlecht bezahlt, nicht aufrechterhalten. Da haben der Gesetzgeber und die Tarifpartner deutliche Schritte nach vorne gemacht. Doch nur wer auch die passende innere Einstellung und Hinwendung zum Menschen mitbringt, wird auch für sich selbst die nötige Berufszufriedenheit finden.“

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